Werzwischweihe - Eisenkraut, Lavendel, Schafgarbe für den Frieden

15.08.2017

(von Frieder Scholtes) Die Werzwischweihe am Hochfest Mariä Himmelfahrt (15. August) ist seit über tausend Jahren in der Katholischen Kirche bekannt. Sie gehört zu den Bräuchen, die in den letzten Jahren wiederbelebt wurden. So auch durch den Heimatverein Kronau, der Kräuter in Feld und Wiesen, aber auch in den Hausgärten gesammelt und sie zu Werzwischen gebunden an die Gläubigen vor dem Hochamt verteilt hat.

Der Kirchenvater Johannes von Damaskus hat die Legende überliefert, nach der dem leeren Grab der Gottesmutter Maria nach dessen Öffnung ein Wohlgeruch nach Rosen und Kräutern entstieg. Deshalb stehen die viele Kräuter für mannigfaltige Abhilfe bei vielen Anlässen für Gesundung und Heilung, die beispielweise Majoran alle Minzen, Thymian, und Salbei versprechen. Schafgarbe, Beifuß, Rosmarin, Wermut Fingerhut stehen für Kraft und Mut,
Baldrian, Johanneskraut, Ringelblume, Eisenkraut, Kamille, Liebstöckel sorgt fürs Glück in der Liebe, zu Wohlstand und Erfolg verhelfen Farne, Eisenkraut, Salbei, Kamille und Wegwarte. Erholsamen Schlaf garantieren Baldrian, Rosmarin, Kamille und Holunder.

Farne und der Hauswurz schützen vor den Folgen von Unwettern, die Königskerze fungiert als Blitzableiter und die Fruchtbarkeit des Menschen und der Tiere fördern Zinnkraut, Sonnenblume, Hasel, Weißdorn. Um all diese Attribute betet der Priester bevor er die mitgebrachten Kräuter segnet. Die Kraft der Heilung vieler Kräuter ist bewiesen, an die Verschonung vor Blitz und Unwetter zu glauben fällt in Zeiten des Klimawandels schwer. Eisenkraut, Lavendel, Schafgarbe und Frauenmantel fördern den Frieden, sagt die Überlieferung, Wäre dem so, möchte man angesichts all der Scharmützel und Drohgebärden, den Mächtigen dieser Welt alle Kräuter unserer Erde unter ihre hochgetragenen Nasen halten.