Tete á Tete im „Holderstrauch“ - 50 Jahre Treue der Eheleute Kurt und Waltraud Müller

27.07.2018

(von Frieder Scholtes) Der Holderstrauch war für die jungen Leute in Kronau in den 60er Jahren ein beliebter Treffpunkt. Dabei war der „Holder“ kein Gebüsch in einem Park, sondern eine kleine schnuckelige Kneipe zwischen Kirche und Forsthaus, die bei der früheren Bebauung durch das schmale „Kerich-Gäss´l gut zu erreichen war. Wichtig war vor allem auch, die Kneipe hatte eine Musik-Box mit all den zeitgenössischen Schlagern bei denen sich die Pärchen tanzend näher kamen.

So wurden der „Holder“ für Kurt und Waltraud Müller, geb. Dammert, neben dem Café vom „Schatton Fritz“ und dem „Tanz-Café Heck“ zu Stätten in denen die Jugend auf Tuchfühlung gehen konnte.
Der junge Kurt stammt aus Mühlhausen und tourte mit dem Moped und später mit dem Auto zu den Treffen mit der Auserwählten. Das Hobby des gelernten Gipser und Stuckateurs war Fußball und wandelte sich alsbald zum begeisterten Schrauben am Moped und Auto.
Waltraud erlernte als junges Mädchen das Nähen der Fa. WEKO, bei der sie noch viele Jahre weitergearbeitet hat. Ihr Hobby ist der Sport bei der Kronauer Frauengymnastikgruppe.

Der 1943 geborene Kurt führte seine Braut am 19.07.1968 vor den Traualtar, Sohn Jochen und Tochter Kerstin vervollständigten die Familie.
Der Entschluss zur Selbstständigkeit, der 1974 verwirklicht wurde, krempelte die Lebensplanung der Familie Müller um. Kurt hatte zum Fenster- und Rollladenbauer umgeschult und führte nun einen kleinen Betrieb, dessen kaufmännische Betreuung die Ehefrau übernahm. Oma und Tante lebten mit im Haushalt und unterstützten die junge Familie so gut es ging. Nach mehreren Umzügen bezog die Firma 1994 eine kleine Halle im Gewerbegebiet, die bis zum Eintritt ins Rentenalter Firmensitz blieb.

Die Eheleute gönnten sich zum Jubeltag mit den Kindern und der Enkeltochter eine kleine Auszeit. Kronaus Bürgermeister Frank Burkard besuchte das Jubelpaar nach dessen Rückkehr, entbot die Glückwünsche der Gemeinde und überreichte die Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten Wilfried Kretschmann.