Effiziente Komponente der Wärmerzeugung: Wärmepumpe und digitale Intelligenz

30.08.2019

Effiziente Komponente der Wärmerzeugung: Wärmepumpe und digitale Intelligenz

(von Frieder Scholtes)„Die größte Sehenswürdigkeit ist die Welt, sieh sie dir an“, konstatierte Kurt Tucholsky schon vor fast 100 Jahren. Der Schriftsteller ahnte wohl was die ungezügelte Industrialisierung und der radikale Abbau der Bodenschätze aus dieser Welt macht. Heute gilt es die immer knapper werdenden Ressourcen zu schützen und für ihre Verwendung umweltfreundliche Alternativen zu suchen. Das Weltklima zu retten ist inzwischen zur globalen Aufgabe geworden.

Diese Herausforderung nahm auch die Umwelt- und Energieagentur Karlsruhe an, die im Auftrag der Gemeinde Kronau ein Nahwärme- Quartierskonzept entwickelte, dessen Umsetzung vom Bundesumweltministerium mit 80 % der Kosten (2,1 Millionen Euro) gefördert wird.
Die Agentur wurde dabei durch den Wärmepumpenspezialist Michael Heiler aus Kirrlach (MHK Wärme- und Kältetechnik) unterstützt, der sich auf regenerative Heiz- und Kühltechniken spezialisiert hat.
Wärmepumpen als Energieerzeuger, hocheffizient eingesetzt, egal ob Luft, Wasser, oder Sole, sind für Heiler der Weg mit dem man die Umwelt schützen und die Heiz- und Kühlkosten senken kann.

Durch die Schonung der fossilen Brennstoffe, Öl oder Gas, kann man außerdem den CO²-Ausstoß drastisch verringern.
In seinen Bemühungen die Technik zu beherrschen, hat sich Heiler zu einem wahren Guru gemausert. „Die Zukunft der Heizung und Kühlungen werden auch Wärmepumpen sein, denn sie können z.B. auch den selbst erzeugten Strom der hauseigenen Photovoltaik nutzen.
Die Digitalisierung des Stromnetzes ist zwingend notwendig um, wenn zu viel Strom im Netz ist, eine externe Ansteuerung der Wärmepumpen(über Smart Grid vom Energieerzeuger) vorzunehmen, damit die Netzfrequenz von 50 Herz gehalten werden kann.

Wärmepumpen können auch zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengeschaltet werden umso Netzüberschüsse aus regenerativen Energien wie Wind und Sonne, als Regelenergie sinnvoll abzufahren.
„Energieströme müssen intelligent geleitet und es darf keine Energie vernichtet werden“ weiß der Fachmann.
Bei, z.B. gleichzeitiger Ladung von mehreren E-Autos in einer Straße kann es Probleme geben. Die Netzfrequenz sinkt, bis hin zum Lastabwurf. Eine Vernetzung mit einer übergeordneten Intelligenz (Grundlage ist die Digitalisierung) kann den Ladevorgang bedarfskonform gestalten.

Um die Energiewende voran zu treiben hat Michael Heiler gemeinsam mit einem Partner und Prof. Dr. Josef Börcsök von der Uni Kassel ein Gerät, „MHK Adapt“ entwickelt das für jeden Endverbraucher und sogar für die Industrie die Heizkosten um bis zu 30% senken kann.
„Würde man diese Technik flächendeckend einsetzen könnte man Kraftwerke abschalten und der Energiewende einen gewichtigen Baustein einfügen“.